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RENNEN:

Jonathan Rea hat sich einen Sieg und einen zweiten Platz gesichert - auf einer Strecke, auf der er in seinen zwölf Läufen dort zuvor nie auf das Podest gefahren ist. Mit seinen 16 Karriere-Siegen hat er jetzt mit Giancarlo Falappa und seinen britischen Landsleuten und Ex-Weltmeistern Neil Hodgson und James Toseland auf Rang 13 der ewigen Bestenliste gleich gezogen. Rea ist nicht nur der erste Fahrer aller Zeiten, der bei seinem Kawasaki-Debüt gleich für den japanischen Hersteller gewinnen konnte, sondern er holte auch den ersten Phillip Island-Sieg dieser Marke seit Anthony Gobert’s Doppelsieg 1996. Rea hat jetzt auf 15 verschiedenen Strecken auf dem Podest gestanden, auf neun davon gewann er. Er hat in sieben Saisons jeweils mindestens ein Mal gewonnen. Diese Statistik führt Noriyuki Haga mit Siegen in elf Saisons an.

Rea hat mit seinem Sieg auch die Serie von sechs Triumphen in Folge von Aprilia gebrochen. Diese Serie hatte letztes Jahr im ersten Lauf von Jerez begonnen. Aprilia schlug aber am letzten Sonntag schon im zweiten Lauf mit Leon Haslam zurück, womit die Serie von zehn Podesten in Folge weiter hält. Haslams Sieg in Lauf zwei war das erste Mal, dass er einen Superbike WM-Lauf seit Kyalami 2010 gewinnen konnte. Ironischerweise wurde auch damals Jonathan Rea Zweiter hinter ihm.

Der Abstand von 0,010 Sekunden zwischen Haslam und Rea aus Lauf zwei geht als zehnt-knappstes WorldSBK-Rennen in die Geschichtsbücher ein. Den engsten Zieleinlauf sah Phillip Island 2010, als Haslam 0,004 Sekunden vor Michel Fabrizio gewann. Haslam hat für fünf verschiedene Hersteller Superbike WM-Podeste geholt: Ducati, Honda, Suzuki, BMW und Aprilia. Auch Fabrizio hat dies geschafft, nur ein Fahrer hat für mehr Hersteller auf dem Treppchen gestanden: Troy Corser war mit sechs Fabrikaten - Ducati, Aprilia, Foggy-Petronas, Suzuki, Yamaha und BMW - erfolgreich. Im ersten Lauf von Phillip Island sicherte sich Haslam zum fünften Mal in seiner Karriere die schnellste Rennrunde, das letzte Mal zuvor schaffte er das 2012 in Lauf eins auf dem Moskau Raceway.

Erstmals seit Imola im letzten Jahr stand Chaz Davies zwei Mal auf dem Podest, damit insgesamt 16 Mal in seiner WSBK-Karriere. Zuvor war er auf Phillip Island noch nie in die Top Drei gefahren. Vor ihm feierten Kawasaki und Aprilia jeweils große Meilensteine in ihren Rennsport-Geschichten: Reas Sieg war der 60. Triumph für Kawasaki, Haslams der 50. für Aprilia.

In beiden Läufen gab es rein-britische Podest. Das letzte Mal, dass in beiden Rennen ausschließlich Briten auf dem Treppchen standen war Silverstone 2010 - Cal Crutchlow, Jonathan Rea und Leon Haslam, anschließend Crutchlow, Rea und Leon Camier. Zum zehnten Mal in der Geschichte gab es in Australien ein rein-britisches Podest. Großbritannien ist die einzige Nation, die außerhalb des eigenen Landes ein komplettes World Superbike Podium belegen konnte.

Mit den Rängen fünf in Lauf eins und sieben in Lauf zwei konnte Sylvain Guintoli zum 40. Rennen in Folge in die Punkte fahren. WorldSBK-Rekord! Den vorangegangenen Rekord hatte Max Biaggi mit 39 Rennen zwischen Brünn 2009 und Donington 2011 gehalten. Guintolis aktueller Run hält seit Lauf 2 von Imola 2013.

Mit 45 Jahren, 10 Monaten und 23 Tagen ist Troy Bayliss der älteste Fahrer der WorldSBK-Geschichte, der Punkte sammeln konnte. Er schlug damit den Rekord von Pierfrancesco Chili, der 2006 im zweiten Lauf von Magny-Cours 42 Jahre, 3 Monate und 18 Tage alt war. Bayliss ist auch in der Liste der meisten Läufe in der Geschichte auf Rang 19 vorgerutscht und hat mit Stephane Mertens und Max Biaggi mit 154 Starts gleich gezogen.

Am anderen Ende dieser Liste ist Christophe Ponsson zum zweitjüngsten Fahrer der WorldSBK-Geschichte geworden, der in die Punkte fuhr. Mit 19 Jahren und zwei Monaten reihte er sich hinter Yuichi Takeda ein, der 1996 im ersten Lauf von Sugo mit 18 Jahren, 8 Monaten und 27 Tagen gewonnen hatte.

Michael van der Mark (22 Jahre, 3 Monate und 27 Tage) ist seit Führung und Sieg von Loris Baz 2012 in Silverstone (damals 19 Jahre, 6 Monate und 4 Tage) der jüngste Fahrer, der ein Rennen angeführt hat.

QUALIFYING:

Mit der fünften Pole-Position seiner Karriere ist Jonathan Rea der erst zweite Fahrer der Geschichte, der bei seinem Kawasaki-Debüt von eins aus starten konnte. Vor ihm hatte dies nur Anthony Gobert geschafft - 1994 auf Phillip Island.

Reas Pole war die 46. für Kawasaki - womit die Grünen Honda um eine Pole Position überholt haben. Die bislang letzte Honda-Pole kam derweil auch von Rea - letztes Jahr in Imola.

Erstmals seit Laguna Seca 2014 konnte Chaz Davies wieder von der Pole Position aus los fahren. Mit Rang zwei zog er mit seinem bislang besten Qualifying-Ergebnis gleich, auch in Moskau war er vor zwei Jahren von dieser Position aus losgedonnert.

Startplatz drei von Leon Haslam bedeutete, dass der Brite erstmals seit Donington im letzten Jahr wieder aus Reihe eins hatte losfahren können. Er startete zum 18. Mal in seiner Karriere aus der ersten Reihe und zog damit mit Jakub Smrz auf Rang 25 der ewigen Bestenliste gleich.

Mit Startplatz vier feierte Michael van der Mark das beste Qualifying eines Rookies, seit Ben Spies 2009 auf Phillip Island mit der Pole Position debütiert hatte. Später holte der US-Amerikaner im gleichen Jahr den Titel.

Statistiken zusammengetragen durch Michele Merlino, WorldSBK-Statistiker.